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Krisenmanagement im Wandel: Lektionen aus der Coronakrise und dem Ukraine-Russland-Konflikt

March 2024

In einer Welt, die sich ständig verändert, hat die Art und Weise, wie Organisationen Krisen bewältigen, eine neue Bedeutung erlangt. Die Coronakrise und der darauf folgende Ukraine-Russlandkonflikt haben deutlich gemacht, dass wir in ein Zeitalter multipler Krisen eingetreten sind. Aber wie gehen Organisationen mit dieser neuen Realität um?
Die Coronakrise: Eine Lektion in Krisenmanagement

Die Coronakrise hat gezeigt, dass nicht alle Krisen gleich sind. Viele Organisationen mussten erkennen, dass die für traditionelle Krisen geplanten Strategien und Strukturen nicht ausreichend oder sogar kontraproduktiv waren. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist eine Organisation, die schnell feststellte, dass die von Beratern empfohlene 24/7 Schichtfähigkeit des Krisenstabs nicht nur unnötig Ressourcen verbrauchte, sondern auf Dauer nicht praktikabel war.

Traditionelle Krisen, wie Hochwasser oder Brände, erfordern ein schnelles und effektives Eingreifen, was durch die klassische Struktur eines Krisenstabs unterstützt wird. Covid-19 stellte jedoch eine systemische Krise dar, die langfristige strategische Planung und Anpassung erforderte.

Die Notwendigkeit einer angepassten Krisenorganisation

Das SKKM-Schema, welches in vielen Krisenstäben Anwendung findet, bietet Strukturen für die Bewältigung klassischer Krisen. Die systemische Natur von Krisen wie Covid-19 verlangt jedoch nach einer anderen Herangehensweise, die wirtschaftliche Überlegungen stärker in den Vordergrund rückt. Einige Unternehmen haben auf diese Herausforderung mit der Bildung spezieller Arbeitsgruppen reagiert, um systemische Krisen effektiver bewältigen zu können.

Neue Wege im Krisenmanagement

Wie können Organisationen sich also auf ein Zeitalter multipler und systemischer Krisen vorbereiten? Ein möglicher Ansatz besteht darin, zwei unterschiedliche Krisenorganisationen zu definieren: eine für klassische und eine für systemische Krisen. Dies setzt jedoch voraus, dass die notwendigen Ressourcen verfügbar sind und eine klare Trennung zwischen den beiden Organisationen gewährleistet werden kann.

Eine andere, möglicherweise zielführendere Strategie ist die Bildung eines hybriden Krisenstabs, der sowohl klassische als auch systemische Krisen bewältigen kann. Dies erfordert jedoch ein Umdenken und eine ganzheitliche Betrachtung der Krisenorganisation.

Fazit

Die Erfahrungen aus der Coronakrise und dem Ukraine-Russlandkonflikt unterstreichen die Notwendigkeit, Krisenmanagementstrategien zu überdenken und anzupassen. Durch  ybride Modelle, die sowohl auf akute als auch auf systemische Krisen vorbereiten, können Organisationen nicht nur resilienter werden, sondern auch besser für die ungewisse Zukunft gerüstet sein. Nur so können Organisationen in einer Welt bestehen, die von multiplen und sich ständig wandelnden Krisen geprägt ist.